Gesellschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche brauchen eine Lobby!

Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni fordert ein breites Bündnis von rund 60 Organisationen, darunter auch der Humanistische Verband Deutschlands, den Bund sowie Länder und Kommunen auf, der Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. Dazu appelliert das Bündnis an die politisch Verantwortlichen, endlich konkrete Konzepte mit notwendigen Umsetzungsschritten vorzulegen, die allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen!
veröffentlicht: 29 Mai 2020, 08:00 | aktualisiert: 29 Mai 2020, 08:10
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In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Kinder in Armut. Ihre Bildungschancen sind schlecht und ihre Gesundheit leidet. Jedes fünfte Kind und jede*r fünfte Jugendliche wächst in einem Haushalt auf, in dem Mangel zum Alltag gehört: Mangel an Geld sowie an sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Chancen. Dieser Zustand ist – besonders in einem reichen Land wie Deutschland – ein Skandal. Dafür müssen wir uns schämen. Das darf unsere Gesellschaft nicht länger hinnehmen.

Ratschlag Kinderarmut und rund 60 unterstützende Organisationen fordern ein Eingreifen der Politik.

In der gemeinsamen Erklärung des Ratschlags Kinderarmut sind folgende Grundsätze für die unterzeichnenden Sozial- und Familienverbände, Gewerkschaften, Stiftungen, Kinderrechtsorganisationen und Einzelpersonen von zentraler Bedeutung:

  1. Armut ist kein Versagen der*des Einzelnen!
  2. Alle Kinder und Jugendlichen haben Anspruch auf gleichwertige Lebensverhältnisse!
  3. Jedes Kind ist gleich viel wert!
  4. Unterstützung muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird!

Gerwin Stöcken, Sprecher der beim Bündnis federführenden Nationalen Armutskonferenz (nak), sagt dazu: "Armut grenzt aus und macht krank. Armut schränkt Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung ein und gibt ihnen damit nicht die Chance, auf ein Aufwachsen in Wohlergehen. Die unterzeichnenden Verbände, Organisationen und Gewerkschaften sind sich einig, dass alles getan werden muss, damit alle Kinder gesellschaftliche Teilhabe erfahren können und ein gutes Aufwachsen gesichert ist. Dazu gehören der Ausbau der sozialen Sicherungssysteme, aktuell auch durch krisenbedingte Aufschläge und vereinfachten Zugang zu Leistungen, die Sicherstellung sozialer Infrastruktur sowie die intensive Begleitung von Kindern und Jugendlichen zurück in ihren Kita- und Schulalltag!"

Erwin Kress, Vorstandssprecher des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD Bundesverband) erklärt: "Es ist eine Schande, dass Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut aufwachsen. Die Corona-Pandemie trifft sie besonders hart und verstärkt systemische und strukturelle Ungerechtigkeiten noch weiter. Am Tag des Kindes muss die Aufmerksamkeit der Politik daher den am stärksten Benachteiligten gehören, denn diese können sich am wenigsten gegen ihre Lage wehren. Unser Verband unterstützt den Appell des Ratschlags Kinderarmut sehr und fordert seine Beachtung durch die Politik – denn es ist an den politischen Entscheidungsträger*innen jetzt zu handeln!"

Dokumente

ratschlag_kinderarmut_2020_gemeinsame_erklaerung_29052020
Gemeinsame Erklärung des Ratschlags Kinderarmut: „Ein gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen muss in unserer Gesellschaft Priorität haben!“
Datei:
ratschlag_kinderarmut_2020_gemeinsame_erklaerung_29052020.pdf (684.58 KB)
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Lydia Skrabania
Bundesreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
lydia.skrabania@humanismus.de
030 61 39 04 61
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Erwin Kress
Vorstandssprecher des Bundesverbandes
erwin.kress@humanismus.de
Quelle:https://live.relaunch.humanistisch.de/x/hvd-bundesverband/presse/2020056327