Der amerikanische Soziologe Peter L. Berger bezeichnete Berlin einmal [fälschlicherweise] als "Welthauptstadt des modernen Atheismus". Das war nicht immer so: Die Volkszählung von 1885 erfasste für die Stadt 3.419 Dissidenten, 303 "Confessionslose", 3 Heiden und 299 Personen "unbestimmter Religion", darunter Atheisten und Freidenker. Seitdem entstand in Berlin eine säkulare Bewegung, die auf eine lange Tradition und wechselvolle Historie zurückblicken kann.
Der vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg soeben herausgegebene Stadtführer "Das säkulare Berlin. Auf den Spuren von Dissidenten, Freidenkern und Humanisten" informiert über die Lebensläufe von streitbaren Persönlichkeiten, die Geschichte ihrer Organisationen und gesellschaftlichen Strömungen von der frühen Aufklärung bis in die Gegenwart. Auf 20 Touren durch die Stadt sind die Wohn- und Wirkungsstätten von Frauenrechtlerinnen, Schriftsteller*innen, Arbeiterführern und Künstler*innen quer durch fünf Jahrhunderte zu entdecken.
Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Gisela Notz und der Studienleiter des August-Bebel-Instituts, Reinhard Wenzel, präsentieren das Buch im Rahmen einer Veranstaltung der Humanismus Stiftung Berlin in Kooperation mit Kulturvolk I Freie Volksbühne Berlin. Der Autor des Stadtführers, Manfred Isemeyer, wird anwesend sein und signieren.
Nach den erfolgreich geführten Stadtrundgängen in diesem Sommer und der hohen Nachfrage, planen wir eine Fortsetzung der Stadtführungen duch Berlin mit dem Autor Manfred Isemeyer im Herbst.